Julian Rauchfuss – Abschied mit Silberglanz und goldenen Erinnerungen!

Julian Rauchfuss, Olympia-Silbermedaillengewinner und Layenberger-Athlet, hat seinen Rücktritt vom aktiven Sport erklärt.

Wenn etwas Wunderschönes sauber und vernünftig zu Ende geht, dann sollte man sich zuerst nochmal an die Höhepunkte erinnern. Also gehen wir mit Julian Rauchfuss, unserem Layenberger-Athleten und Olympischen Silbermedaillengewinner, noch einmal nach China. Rauf auf den Hang des Nationalen Ski-Alpin-Zentrums Xiaohaituo in Yanqing, einem Vorort von Peking, der Olympiastadt 2022.

„Du stehst im Starthaus und dein Herz schlägt so laut, dass du nichts mehr anderes hören kannst. Du wartest auf den Start. Und dann lässt du es einfach krachen.“ Der 28-Jährige lacht bei der Erinnerung an seinen Lauf im Finale gegen Österreich. Rauchfuss (Julian) gegen Brennsteiner (Stefan) – das klingt schon nach Duell. Nach Pulverdampf und Risiko.

Im Ziel war Julian knapp hinten, Team Deutschland jedoch immer noch im Rennen um Gold. 19 Hundertstelsekunden fehlten am Schluss, aber als Siebente der Setzliste hatten Lena Dürr, Emma Aicher, Alexander Schmid, Linus Strasser und er Platz 2 und Silber allemal verdient.

Jetzt, am vergangenen Wochenende nach den Läufen zur Deutschen Meisterschaft, erklärte Julian Rauchfuss seinen Rücktrit. Nach über 15 Jahren Wettkampfsport auf den Pisten dieser Welt. Nach zwei schweren Verletzungen als Jugendlicher, nach schönen Erfolgen im Weltcup und nach der Olympischen Silber-Sensation, die gut für eine “Netflix”-Serie herhalten könnte.

„Nee“, lacht der Naturbursche sein ansteckendes Lachen. „Mit diesem Drehbuch hätte kein Regisseur eine Chance. Selbst für mich fühlt es sich immer noch an wie ein irrer Traum – und ich war live dabei.“

Denn im Januar 2022 hatte Julian die Olympia-Quali knapp verpasst, hatte in seinem Outlook-Kalender bereits die Europacup-Termine parallel zu den Winterspielen abgespeichert. Weiter, immer weiter! Form auftanken für den Saison-Endspurt nach der Olympia-Pause.

Dann – die ersten Athleten waren schon in Peking! – kam der Anruf. Deutschland hatte einen zusätzlichen Quoten-Startplatz bekommen. Hey, Julian, du bist dabei. Ab ins Reich der Mitte, ins 1,4-Milliarden-Einwohner-Land, in die 21-Millionen-Metropole!

Olympiasilber: “Plötzlich hing dieses wunderschöne Teil um meinen Hals!”

Wieder lacht er. „Der Sport erzählt einfach die verrücktesten Geschichten. Als Letzter – sozusagen – in den Flieger nach China. Ich musste wichtige Infos über das Olympische Dorf und die Wettkampfstätten auf der Reise googeln, weil ich mich vorher null damit beschäftigt hatte. Dann bin ich im letzten Alpinen Wettbewerb als letzter deutscher Athlet zum Einsatz gekommen – und plötzlich hing dieses wunderschöne und überraschend schwere Teil um meinen Hals.“

Julian Rauchfuss wird jetzt ernst. „Das allein war alles wert und überdeckt auch die Enttäuschungen meiner Karriere. Einerseits kann ich mir immer diese Silbermedaille anschauen. Aber es gab ja noch viel mehr. Ich kann mich immer an meine Lieblingsrennen erinnern, vor allem in Adelboden. Einer der Orte, wo die Begeisterung der Fans den Hang zum Beben bringt und du wie im Rausch ins Ziel rast. Oder ich denke an die verrückten Reisen, nicht nur nach Peking, sondern auch zu Trainingslagern. Nach Neuseeland mit meinem Vater, nach Argentinien mit dem Alpin-Team oder zuletzt über Amerika, Kanada und Slowenien bei meinen letzten Weltcup-Rennen. Ganz wichtig auch die Kameradschaft mit den tollen Jungs und natürlich auch den Frauen in unserem alpinen Team. Die Trainer, Betreuer, Material-Zauberer. Danke an alle und jeden einzelnen.“

Wenn er jetzt einen Brief an sein zehnjähriges Ich schreiben könnte, würde der sich ungefähr so lesen: „Hau Dich rein mit aller Kraft, mach die Augen weit auf, um auch alles zu genießen, lass Dich nicht entmutigen, denn Du wirst irgendwann belohnt werden. Und dann, wenn Du es nicht mehr zu 100 Prozent spürst, dann kümmere Dich um den nächsten Schritt in Deinem Leben.“

Pause.

“Jetzt ist genau der richtige Zeitpunkt, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen!”

„Die nacholympische Saison 2022/23 war leider sehr holprig, für fast alle im Team. Irgendwann habe ich gemerkt, dass bei mir innendrin die letzten 0,5 Prozent fehlen. Skifahren bleibt ein riesengroßer Teil meines Lebens, ich bin mit meiner Karriere absolut zufrieden – auch wenn ich es leider nicht geschafft habe, ganz nach vorne an die Weltspitze zu fahren. Jetzt ist für mich genau der richtige Zeitpunkt, einen neuen Lebensabschnitt zu beginnen.“

Halt, nun brauchen wir eine Pause!

Keine Weltspitze? Lieber Julian, laut Schätzungen gibt es mindestens 60 Millionen Skifahrer auf der Welt. Davon dann vermutlich zehn Millionen Männer im Wettkampf-Alter. Unter diesen 10.000.000 bist Du an Deinen besten Tagen in die Top 20 oder Top 10 gefahren, warst lange Jahre in der Top50.

Wir! Nennen! Das! Weltklasse!

Ein Dankeschön an alle Helfer und Partner ist ihm unheimlich wichtig

„Danke sehr“, antwortet er. Das mit dem „Danke“ ist ihm sehr wichtig. Mama Petra, Papa Manuel und Bruder Fabian, Oma Ilse und dazu Julians Freundin – seine Dankbarkeit an dieses Kernteam von Herzensmenschen ist so groß und wunderbar wie die strahlende Morgensonne auf einem noch unberührten Skihang.

Doch der immer noch so junge Mann aus Fischen im Allgäu hat noch etwas auf dem Herzen: „Danke für die klasse Zusammenarbeit mit euch allen bei der Firma Layenberger. Das war unkompliziert, super professionell und hat auch menschlich extrem viel Spaß gemacht. Layenberger – ganz besonders die leckeren Müslis, Riegel und die Protein-Shots – wird definitiv auch in meinem neuen Leben dabei sein. Dann eben als Freizeitsportler, der Wert auf gute Ernährung legt.“

Also reden wir über die Zukunft des Julian Rauchfuss. Im September will er ein duales Studium beginnen, Bauingenieur mit Holzbau. Beginnen wird es mit der Ausbildung zum Zimmermann – und wer ihn kennt, der weiß, dass er sich auch da voll reinhauen wird.

Noch einmal lacht unser Layenberger-Athlet: „Verrückt – ich freue mich auf die Herausforderungen eines ganz normalen Lebens.“

Wir wiederum sagen danke an einen feinen Menschen! Lass es ab sofort ganz normal krachen, lieber Julian!

Und hier die Links zu den anderen Newsblog-Beiträgen mit und über Julian Rauchfuss:

Januar 2022: Julian Rauchfuss: Last-Minute-Ticket nach Peking!

Februar 2022: Danke, Peking! Julian Rauchfuss und die Geschichte seiner sensationellen Silber-Medaille!

Juni 2022: Ski-Star Julian Rauchfuss – Ein Sommer voller Silberglanz

Oktober 2022: Juli, lass es krachen! – Layenberger-Athlet Julian Rauchfuss vor der neuen Weltcup-Saison

Januar 2022: Heiß und kalt – Der Kampf des Julian Rauchfuss um Weltcup-Punkte

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