Diese Geschichte beginnt mit Noah, der gerade erst vier Jahre alt geworden ist, aber seine inoffizielle Aufgabe als Qualitätsprüfer und Produkttester bei „Melzhecker Gemüse“ sehr, sehr ernst nimmt. Gerade eben ist er wieder mit Mama Lisa und Papa Christian dabei, die Lage an den Tomatenstauden zu checken. Als Profi weiß er natürlich Bescheid: „Papa, schau mal, die ist schon so rot, die fällt bestimmt gleich ab.“
Damit das nicht passiert, schnappt sich Noah die pralle, leuchtende Cocktail-Tomate und – isst sie einfach auf. Lecker! Aber einem guten Tester reicht ein Beweis nicht. Also wird eine zweite Tomate gemampft und auch gleich noch eine dritte.
„Wir haben ja genug davon“, lacht Noahs Vater Christian. „Die Tomatenernte in diesem Jahr reicht für alle aus.“ Uff, das ist eine gute Nachricht. Für Noah – und für alle, die rund um Frankelbach in der Pfalz Gemüse genießen wollen. Frisch, natürlich, regional und saisonal.
Einfach phänomenal!
Rund 40 Gemüsesorten vom Kürbis über Spinat und Paprika bis hin zu Asia-Salaten
Auf ihr Hanggrundstück haben die beiden insgesamt 140 Beete hingezaubert, jedes zehn Meter lang und 75 Zentimeter breit. Insgesamt bauen sie über 40 verschiedene Gemüse und Salate an, verkaufen diese als Zwei-Wochen-Kisten, Wochen-Kisten und Gemüse-Taschen. Immer das, was die Erde gerade bietet, kommt so super frisch und knackig in die Küchen der Kunden, die oft längst Freunde geworden sind. Für nähere Infos dazu einfach mal hier klicken -> Melzhecker Gemüse.
Es macht einfach unfassbar viel Spaß, mit Lisa (35) und Christian (31) an einem schönen Sommertag – direkt nach einer ergiebigen Regenphase – durch ihr Gemüsereich zu laufen. Begrüßt von vier blutjungen Kätzchen, vorbei am Gehege der Hühner und dann mitten rein in die Frische-Vielfalt.
Im Gewächshaus locken, wie erwähnt, die Tomaten. Verschiedene Salate sind ebenfalls gerade reif und dort links am Zaun wachsen und gedeihen die Kürbisse. Christian hat schon wieder eine Harke in der Hand. Er ist “mehr der Macher”, dafür kümmert sich seine Frau “gerne ums große Ganze”.
Denn neben der körperlichen Arbeit muss auch alles organisiert, angeboten, beworben, verkauft und abgerechnet werden. Christian: “Das macht dann Lisa abends am Computer, bis hin zu den Rezeptideen, die wir den Kisten beilegen. Dafür bin ich öfter draußen auf den Beeten.”
Und weil die beiden Layenberger-Fans sind, bietet diese Aufteilung auch die Möglichkeit, sich mal was zu gönnen. Für Lisa gehört bei der Büroarbeit ein Layenberger Fit-Feelgood Shake Espresso-Macchiato dazu. Christian gönnt sich bei einer Pause zwischen zwei Beeten gerne einen Layenberger High Protein Crunchy Riegel Raspberry/White Chocolate.
Es ist ein Wunder, wie aus einem kleinen Samen ein riesengroßer Kürbis entsteht
Die gute Organisation der Gemüsearbeit ist umso wichtiger, weil beide auch noch einen Beruf ausüben. Kurioserweise denselben und zwar einen, der auf den ersten Blick nicht so unbedingt zur Landwirtschaft passen will. “Wir sind beide Lokführer in Teilzeit”, lacht Lisa – und kontert den verdutzten Blick: “Es ist auch mal gut, ein bisschen Abstand zur Gemüsezucht zu gewinnen.”
Christian ergänzt: “Ich sehe durchaus Vorteile. Als Lokführer stehe ich stundenlang im Fokus, arbeite hoch konzentriert und kümmere mich um die Fahrgäste. Dort draußen auf den Beeten kann ich mich dann auch mal verlieren, kann den Bienen und anderen Insekten zuschauen – und mich darüber freuen, wie aus einem kleinen Samen irgendwann wie durch ein Wunder ein riesengroßer Kürbis wird.”
Die Wunder der Natur. Fasziniert haben sie ihn schon immer, vor acht Jahren dann wurde aus dem Interesse ein Hobby und auf dem Hobby eine Berufung. Er holte den Plan heraus, nach dem Lisa und er dann gemeinsam alles aufgebaut haben. Fünf DinA4-Blätter aneinander geklebt, alles durchdacht und – beide lachen! – “das meiste davon hat sogar funktioniert.”
Als Ratgeber stand Herr Google aus dem Internet genauso zu Verfügung wie eine Handvoll örtlich ansässiger Bauern. “Wenn man vernünftig fragt, bekommt man auch gute Antworten”, sagt Christian. “Der eine oder anderer Bauer hat zwar nicht ganz verstanden, warum wir das auf diese Weise machen. Aber geholfen haben uns alle. Das ist einfach so bei Menschen, die das Anpacken gewohnt sind.”
Wobei genau das ein großer Teil der Motivation der Beiden ist. “Wir haben mit Noah und Sophia zwei tolle Kinder und machen uns schon sehr viel Gedanken, wie die beiden in 30 oder 40 Jahren mal auf diesem Planeten leben werden. Deshalb verstehen wir auch grundsätzlich, wenn die jungen Leute protestieren. Wir sind halt mehr aufs Praktische fixiert und haben einfach mal losgelegt.”
Die Vision: Einen klitzekleinen Teil der Welt ein bisschen besser zu machen!
Losgelegt, um einen klitzekleinen Teil der Welt besser zu machen. Nachhaltiger zu nutzen. Um den Auswüchsen des modernen Konsumlebens wenigstens ein kleines bisschen entgegenzuwirken.
Die beiden haben das auf ihrer Webseite wunderbar zusammengefasst:
Die Vision: Seit 2015 beschäftigt uns das Thema Landwirtschaft intensiv. Auch die Probleme von denen die Lebensmittelerzeugung, Erzeuger, Konsumenten und Umwelt begleitet werden. Daraus entstand unsere Vision.
Natürlich/Nachhaltig: Durch die Anwendung einer Fruchtfolge verhindern wir die einseitige Belastung des Bodens. Schädlinge und Krankheiten haben es schwerer sich durchzusetzen. Mit bodenaufbauenden Maßnahmen wie das Ausbringen von Kompost fördern wir das Bodenleben und schaffen Lebensraum für Nützlinge und Insekten. Zudem behält der Boden dadurch seine Fruchtbarkeit und seine Funktion als Filter für Regenwasser, das beim Versickern zu, für uns wichtigem, Trinkwasser wird. Außerdem verwenden wir ausschließlich nachbaufähiges Saatgut um die Vielfalt der Sorten und die Möglichkeit des Nachbaus gegenüber dem konventionellem Gemüsebau zu erhalten. Gründüngung schützt den Boden nicht nur vor Erosion, sondern bietet Insekten, Kleintieren und Vögeln Nahrung und Lebensraum. Unsere händische Arbeitsweise spart Energie und belastet die Umwelt nicht.
Frisch: Wir ernten Ihr Gemüse am Tag der Auslieferung oder am Tag zuvor.
Regional/Saisonal: Sich regional zu ernähren, bedeutet sich saisonal zu ernähren. Die kurzen Transportwege schonen die Umwelt und auch Ihr Gemüse. Zudem stärkt es die Region und unterstützt die Menschen die hier leben. Es fördert die Verfügbarkeit und Vielfalt von Gemüse hier vor Ort.
Es ist früher Abend in Frankelbach. Die Kinder spielen im Haus. Wir stehen zu dritt auf der Terrasse und schauen über das Gemüse-Reich von Lisa und Christian. Die beiden strahlen eine wunderbare, warme Zufriedenheit aus.
Denn das Gute wächst so nah!