WHO DO YOU WANT TO BE TOMORROW?

Fitness-Tipps von Powerfrau und
Puma-Markenbotschafterin
Nina Meinke 
Teil 1 Vorbereitung und Motivation

Was erleichtert Dir persönlich den Einstieg ins Training? Was hilft Dir über diese mentale Hürde, wenn das Gehirn sagt: Ach, nee, nicht schon wieder anstrengen …

(Lacht) Ach, diese Momente kennt auch jeder Spitzensportler. Selbst so Trainingsverrückte wie ich, die das Training UND den Wettkampf lieben, haben mal Durchhänger. Für mich kam zum Beginn der Corona-Krise so eine Phase. Die ganze Jahresplanung mit dem für Mai angepeilten WM-Kampf mussten wir über den Haufen werfen. Und dann sitzt plötzlich das Teufelchen auf Deiner Schulter und flüstert Dir ins Ohr: Wofür quälst Du Dich eigentlich? Macht doch keinen Sinn? Lass es bleiben!

Wir Normalos kennen dieses Teufelchen sehr gut. Wie hast Du es k.o. geschlagen?

Erfahrung und ein paar einfache Tricks!

Details, bitte!

Ich denke an die Momente, die so wunderschön sind im Sportlerleben und wenn man für all die Mühen belohnt wird. Also zum Beispiel das Gefühl nach einem knallharten Training, bei dem mir selbst unter Höchstbelastung noch alle Übungen gelingen, die mein Trainer von mir fordert. Wenn ich dann im Ring der Trainingshalle stehe, oder jetzt eben auf einer Matte im Dachboden, dort, wo wir momentan trainieren, dann ist dieses Gefühl einfach der Wahnsinn. Volle Power anstrengen, alles rauslassen und raushauen und dann mit jeder Faser des Körpers spüren, wie gut das tut.

Klasse Sache. Aber Du hattest auch von Tricks gesprochen?

Klar. Das beginnt bei ganz banalen Dingen. Wie zum Beispiel früh schlafen gehen und eben nicht endlos rumhängen vor Netflix oder so. Und wenn ich spüre, dass mir ein bisschen Motivation fehlt, wird die Trainingstasche schon am Abend vorher gepackt und gut sichtbar in den Gang gestellt. Obendrauf das Lieblings-Trainings-Shirt. Natürlich liegen auch die Headphones bereit, damit ich mir gleich meine Motivations-Musik anmachen kann. Oder ein anderer Trick, der einfach ist, gerade weil er schwerfällt: Sofort loslegen, sobald Zeit fürs Training ist. Kein Gerede, kein Posen, keine Ausreden! Loslegen – und zwar mit dem, was ich am wenigsten mag.

Raus mit dem Geheimnis!

Laufen mag ich am wenigsten. Krafttraining oder Boxübungen, Sparrings-Wettkämpfe oder Koordinationsarbeit – gerne und jederzeit. Bis zum Anschlag und noch darüber hinaus. Aber beim Laufen hatte ich 1000 Ausreden und die größte noch bevor ich überhaupt anfange. Ich trainiere seit über 15 Jahren auf hohem Niveau, habe mit zwölf begonnen. Und das Problem mit dem Laufen hat mich lange begleitet.

Wie hast Du es gelöst?

Einfach keine Sekunde nachdenken. Aufwachen. Aufstehen. Sportsachen anziehen. Schuhe zubinden. Raus und los. Nicht in den eigenen Körper reinhören. Nicht an die Strecke oder die Kilometer denken. Nicht nach dem Wetter schauen. Auf keinen Fall nach dem Wetter schauen, weil das Wetter immer eine Ausrede ist! Raus und runter und los geht‘s. Die Playlist, von der ich eben gesprochen habe, wird noch im Treppenhaus eingeschaltet. Das ist ganz unterschiedliche Musik, gemixt mit kommentierten Szenen aus großen Boxkämpfen und Motivationssprüchen. Zum Beispiel: Who do you want to be tomorrow? Dann denke ich: Hey, wer will ich morgen sein – eine bessere Athletin! Und so komme ich über die Startphase – und dann macht Laufen auch Spaß.

Klar, wenn es erstmal läuft …

(Lacht) Genau! Wenn es läuft, ist Laufen echt zu ertragen. Dann kommst Du in die Phase, dass Du einfach nur noch schwebst. Dein Kopf ist frei, die Beine pumpen, Du spürst, was Du kannst – und das Allerbeste: Gleich hast Du es geschafft und kannst das Laufen für diesen Tag abhaken.

Klingt genial. Laufen, wenn die Ausreden noch schlafen.

Nina auf Instagram

https://www.instagram.com/ninathebrave/

In Teil 2 spricht Nina Meinke nächsten Woche
über Ihr Hochleistungstraining während der Corona-Pause

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