Plateaus beim Abnehmen – Warum sie nerven, warum sie normal sind und wie man sie bekämpft!

Tina Reisner hat einen Lieblingsspruch, den sie bei ihrer Passion, dem Ernährungscoaching und der psychologischen Beratung ihren Klienten immer wieder mit auf den Weg gibt. „Der Satz wird Albert Einstein zugeschrieben und lautet, etwas verkürzt: Es ist völliger Quatsch, im Bahnhof auf ein Schiff zu warten.“

Wie während ihrer Coachingstunden nutzt das 48 Jahre junge Energiebündel, das zusätzlich auch Fitnesskurse anbietet, die Wirkung des Zitats, um den Boden für die Lösung zu bereiten. „Was dieser Satz sagt, ist: Jeder Mensch muss jederzeit seine Situation bewerten und sich fragen, ob er das Richtige tut. Nur etwas zu tun, weil es sich gerade anbietet, macht keinen Sinn und blockiert den Weg zu einer Lösung.“

Womit wir beim Thema wären: Es gibt wohl nichts, was beim Abnehmen nerviger ist als die berühmt-berüchtigten Plateaus. Jene Tage und Wochen, in denen sich das Gewicht kein Gramm mehr bewegt. Und das, obwohl man/frau sich doch soo sicher ist, weiter alles korrekt oder sogar hyperkorrekt zu machen.

Rien ne vas plus, so heißt das in der Spielbank. Im Leben und mit dem Ziel, sein Wunschgewicht zu erreichen, fühlen sich solche Zeitabschnitte an wie das Ende der Welt.

Gleich zu Beginn der Diskussion über die Plateaus ruft Tina Reisner – hier ihr Instagramm-Account – erst einmal laut „Stopp“.

Ein paar Tage Stillstand sind noch lange kein Plateau

„Wer ein paar Tage Stillstand als Plateau bezeichnet, verleugnet seinen Körper und den Körperhaushalt. Plateaus in dem Sinne, wie ich sie mit meinen Ratschlägen bekämpfen will, sind Phasen der Stagnation von mindestens zwei Wochen, bis hin zu sechs Wochen. Dann besteht Handlungsbedarf. Aber alles andere ist so normal wie es normaler kaum sein könnte.“

Aber warum Frau Reisner? Warum sind Plateaus normal? Was steckt dahinter?

„Es gibt im Internet zig Artikel dazu. Dort wird fast alles als möglicher Grund für Plateaus angeführt. Aus meiner Erfahrung sage ich: Ein Plateau ist das Signal des Körpers, den eingeschlagenen Weg zu überprüfen. Das kann zu einer Änderung der Methode führen – muss es aber nicht. Oft braucht das Abnehmen einfach nur eine längere Zeit.“

Ernährungscoach Tina Reisner schwört auf Gemüse und die Layenberger Fit+Feelgood-Shakes!
Ernährungscoach Tina Reisner schwört auf Gemüse und die Layenberger Fit+Feelgood-Shakes!

Die genaue Begründung für ein Gewichtsplateau, so sagt sie, ergibt sich auf dem Einzelfall. „Ich kann nicht in die Autowerkstatt fahren und sagen, dass irgendwas irgendwo irgendwie klappert. Ich muss mehr Informationen liefern und ein Experte muss eine Probefahrt machen.“

Weil wir aber nicht alle Lebensgeschichten und Abnehm-Stories weiterleiten können, kommen hier Tina Reisner grundsätzliche Ratschläge. Für den Kampf mit den Kilos und eventuellen Plateaus.

Nachhaltiges Abnehmen funktioniert nur beim Zusammenspiel von Körper und Geist

Das Wichtigste natürlich zuerst: „Nachhaltiges Abnehmen funktioniert nur bei einem Zusammenwirken von Körper und Geist. Beim Zunehmen, vor allem bei extremem Übergewicht, hat dieses Zusammenspiel ja eben nicht geklappt. Umso wichtiger wird es jetzt, um dauerhaft Erfolg zu haben.“

So warnt sie grundsätzlich davor, jeden einzelnen Tag auf die Waage zu steigen. „Eine Abnehmphase sollte man von der Einstellung her so positiv wie möglich angegangen werden. Das Fühlen ist wichtiger als das Messen. Das sich selbst Überprüfen, der Umgang mit dem eigenen Ich, das ganz offensichtlich lange vernachlässigt wurde, entscheidet über das Gelingen eines Abnehmplanes. Sich selbst unnötig unter Druck zu setzen oder wegen Kommastellen auf der Waage beinahe schon zu terrorisieren – das ist der falsche Weg.“

Tina Reisner wird jetzt sehr ernst: „Ich finde es wichtig, dass Menschen, die ihr Gewicht drastisch reduzieren wollen, über ihre Nahrung Protokoll führen. Und auch Zeit, sogar viel Zeit, investieren, um die Grundlagen der Ernährung und des Körperhaushalts zu lernen. Aber ich warne davor, auf diesem Weg alles den jetzt so beliebten elektronischen Hilfsmitteln zu überlassen.“

Alles wird in jeder Minute des Lebens irgendwie getrackt, um den Erfolg zu erzwingen. Jeder Barcode gescannt. Jeder Schritt abgespeichert und mit dem Vortag, der Vorwoche und dem Vorjahr verglichen. Jeder Schluck Wasser muss einen Zweck erfüllen. In krassen Fällen benutzt der Abnehm-Wütige zwei Apps, damit eine die andere überprüfen kann.

„Wenn es wirklich so funktionieren würde“, erklärt sie mit der jahrelangen Erfahrung als Ernährungscoach, „dann würden doch alle alles richtig machen. Alle hätten Erfolg. Ende der Geschichte – keine übergewichtigen Menschen mehr auf der ganzen Welt.“

Sie sieht in der eiskalten Umsetzung von Fitness-Technologie eine Gefahr. „Jede App kann helfen. Aber das Entscheidende ist die Umsetzung im Gehirn und die notwendige Zufriedenheit der Seele.“

Zu viel Wollen schafft Stress. Aber Machen ist viel krasser als Wollen!

500 Gramm weniger pro Woche – das ist realistisch, gut und ausreichend!

Machbare Ziele – das ist der Erfolgsslogan für Tina Reisner. „500 Gramm weniger pro Woche – das ist realistisch und gut und ausreichend. Wer drei oder fünf Kilo verliert, ist vermutlich ganz am Anfang einer Diät und wird ganz schnell zur Realität der kleinen Schritte kommen. Oder er probiert etwas Ungesundes aus.“

Kleine Schritte helfen – das soll absolut wörtlich genommen werden. „Der kürzeste Spaziergang bringt mehr als das Dauerhocken auf der Couch. Niemand muss die Olympia-Qualifikation anpeilen. Aber kleine, regelmäßige Bewegungs- und Sporteinheiten gehen immer. Dadurch kann sich das Abnehmen auch mal verzögern, weil wieder Muskelmasse aufgebaut wird – aber das ist ein gewolltes Bremsen und hilft auf lange Sicht.“

Sich selbst wenig Stress machen. Stück für Stück ein kleines bisschen aktiver werden. Das sind schon mal zwei Plateau-Killer.

Was gibt es noch?

Cheat-Tage sind für Tina Reisner ein No-No!
Cheat-Tage sind für Tina Reisner ein No-No!

Tina Reisner: „Ich komme mit einem No-No: Ich rate jedem Klienten von Cheat-Tagen und Belohnungs-Leckerlis ab. Dumme Ernährung ist dumme Ernährung. Wenn ich das kapiert habe, lasse ich die Dummheiten weg, statt sie auch noch als Belohnung aufzuwerten. Das ist ein Gefühls-Kuddelmuddel, vor dem ich dringend abrate.“

Okay, jetzt brauchen wir aber ein Yes-Yes. Tina lacht. „Wie wäre es damit, die Reise zum Wunschgewicht auf die beste nur mögliche Weise persönlich zu nehmen. Mach es zu Deinem Ding! Mach es zu Deinem Projekt!“

Häh?

Es gibt keine Wunder-Diäten – man muss sein Program aktiv mitgestalten!

„Ich halte vorgegebene Diäten für wenig erfolgversprechend. Anders ist es, wenn man selbst aktiv mitgestaltet. Zum Beispiel bei den Layenberger Fit+Feelgood-Produkten als Mahlzeitersatz. Da habe ich eine große Sorge weniger, weil ich eine oder zwei Hauptmahlzeiten durch einen Shake ersetzen kann, in dem alle wichtigen Vitamine und Nährstoffe enthalten sind. Und genau die Zeit, die ich dadurch spare, sollte ich investieren, um diesen Plan mit Leben zu erwecken.“

Bitte noch weiter erklären:

„Ganz einfach: Die nicht ersetzten Mahlzeiten sollen gesund und nachhaltig sind und so um die 600 Kalorien liegen. Genau das darf ich, um wirklich mit der ganzen Seele bei der Sache zu sein, als Herausforderung sehen. Einfach mal zehn, 15 Rezepte zusammensuchen oder selbst erfinden. Mit allem, was einem schmeckt, aber eben nur bis zur 600er-Grenze. Bei mir ist dann der Teller randvoll mit Gemüse, weil mir das eben super schmeckt.“

Abnehmen mit den Lieblingsgerichten – ein genialer Trick!

Das Übergewicht kennt 1000 Tricks – also müssen wir mit 1001 Tricks gegenhalten!

Tina Reisner geht aber noch weiter. „Alles, was funktioniert, darf weiter verbessert werden. Wenn jemand also schon gut abgenommen hat, dann kann er vom Mahlzeitersatz zu High-Protein-Ernährung mit wenig Kohlenhydraten, aber viel Ballaststoffen umsteigen. Gibt es ebenfalls in großer Auswahl bei Layenberger.“

Danke, Tina, für diesen kurzen Werbeblock. „Layenberger ist einfach ein passendes Beispiel für mich. Dazu gilt: Aktiv sein. Das Gewichtsziel immer unter Druck halten. Abwechslung fördert die Motivation. Denn eines ist sicher …“

Und bitte diese Schlusssätze von Tina Reisner sehr ernst nehmen: „Übergewicht kennt 1000 Tricks, um uns träge zu machen. Um uns vielleicht sogar verzweifeln zu lassen. Übergewicht entsteht über lange, lange Jahre und nutzt den Vorteil, den jeweiligen Körper sehr, sehr gut zu kennen. Aber genau dort setzt die Lösung an. Wir müssen mit 1001 Tricks dagegenhalten. Mit einer positiven Einstellung, mit Wissen über nachhaltige Ernährung, mit Abwechslung und Motivation ist ein vernünftiges Gewichtsziel realistisch zu schaffen. Plateaus sind dann keine Katastrophe mehr, sondern nur eine kurze und in diesem Moment wichtige Pause.“

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