Handball-Star Xenia Smits – Meine besten Tipps für hartes Training

Xenia Smits mit ihrer kompletten Titelsammlung im Sommer 2022 - DHB Pokal, Supercup, EHF Pokal und Meisterschale!

Wir wissen nicht genau, was bei Ihnen in puncto körperliche Belastung in den nächsten Monaten so ansteht. Für uns alle ist gesund bleiben das oberste Gebot. Die Fitness spielt natürlich eine Rolle, die Waage ist unser täglicher Freund oder Feind. Wir tun, was wir können. Ein, zwei Mal pro Woche. Das ist schon okay. Aber wenn wir so in die Zukunft schauen, liegt der Fokus auf dem kommenden Winter mit Adventszeit, Weihnachten sowie Neujahr – und dann geht es los ins neue Jahr 2023.

Für Handball-Nationalspielerin Xenia Smits sieht das ein wenig anders aus. Am 4. September begann die Saison 2022/23 – mit der SG BBM Bietigheim gewann die 28-Jährige den Deutschen Supercup durch ein 38:26 über den VfL Oldenburg. Spiel 1 eines gewaltigen Programms, das sich nach den Wünschen der Layenberger-Sportlerin gerne bis zum 4. Juni 2023 hinziehen darf.

Dieser 4. Juni ist das Datum für das Champions-League-Finale – es wäre Spiel Nummer 66. Kein Druckfehler. Spiel 66 – falls Xenia mit Bietigheim alle Partien in Meisterschaft, Pokal, Champions League sowie im Nationaltrikot absolvieren würde. 66 Einsätze in 271 Tagen – alle vier Tage und sechs Stunden geht es auf die Platte.

Immer und immer und immer wieder!

„Wow“, sagt die sympathische und immer freundliche Rückraumspielerin. „Wow. 66 Spiele. So genau habe ich mir das selbst noch nie ausgerechnet.“ Dann macht sie eine kurze Pause, um laut loszulachen: „Ein bisschen Training gibt es zwischendurch vermutlich auch noch!“

Womit wir beim Thema sind.

Wie motiviert sich eine Ausnahmeathletin wie Xenia Smits für diese ganzen neun Monate, in denen der Schweiß in Strömen fließt? Wie kommt sie gutgelaunt durch das Hammerprogramm? Welche kleinen und vielleicht auch größeren Tricks nutzt sie, um nicht nur in der Halle zu erscheinen, sondern auch immer wieder Topleistung abzuliefern?

1. Wenn schon, denn schon!

„Ich liebe Handball, ich liebe das Training. Ich arbeite gerne mit Gewichten. Dazu laufe ich auch gerne, egal ob draußen oder auf dem Band. Aber ich kann nicht langsam machen. Und mag es nicht, wenn beim Training viel geredet wird.“

„Also isz mein Tipp als Profisportlerin, die Zeit im Gym und in der Trainingshalle auch voll zu nutzen. Intensität bringt die besten Ergebnisse. Intensität, abgestimmt mit einem guten Coach, der die Pausen zwischen den Einheiten oder den Spielzügen genau timed!“

„Wenn mir jemand erzählt: Gestern habe ich wieder drei Stunden trainiert, dann denke ich mir meinen Teil. Drei Stunden? Hey, vermutlich hätte eine gereicht. Eine Stunde – aber mit voller Konzentration und Hingabe. Wenn schon, denn schon!“

2. Neben dem Workout auch auf die Pflege achten!

„In Tipp 1 habe ich mich als Intensivtrainiererin beschrieben. Einen Haken hat meine Herangehensweise aber. Ich bin nicht so konsequent beim Drumherum.“

„Termine beim Masseur oder Physiotherapeuten sind sehr wichtig, wenn man hart trainiert. Das gilt auch für Freizeitsportler mit einem gewissen Anspruch und Pensum. Manchmal mache ich den Fehler, dass ich etwas spüre, eine Verhärtung oder ein Zwicken – und das im ersten Moment nicht ernst nehme. Vielleicht will ich es einfach nicht wahrhaben. Dann muss ich mich richtig zwingen, einen Termin beim Physio zu machen.“

Beste Vorbereitung für intensives Training: Xenia Smits macht sich einen Layenberger Whey Protein Shake Iced Coffee!

„Aber jeder, der Sport macht, muss in seinen Körper hineinhören. Also bitte daran denken, dass das Aufwärmen, das Stretchen, die Balanceübungen und die Pflege des Körpers auch Teil des Programms sein sollten. Ich nehme mir das auch nochmal besonders zu Herzen!“

3. Nutze den Gruppendruck als Motivation!

„Ich kann wunderbar allein trainieren. Im Urlaub zum Beispiel, wenn ich mit meinem Freund und/oder meiner Familie unterwegs bin, stehe ich einfach zwei Stunden früher auf. Dann komme ich zum gemeinsamen Frühstück und habe meinen Trainingsplan für den Tag schon erledigt. Ein klasse Gefühl.“

„Aber das ist gar nicht der Tipp, obwohl frühes Training jeden Tag leichter macht. Der Tipp ist, für jene, die nicht so leicht aus den Federn kommen, sich einfach mit Freundinnen und Freunden zu verabreden.“

„Wer allein trainiert, kann das auch allein verschieben. Oder mal ausfallen lassen. Aber die Gruppendynamik verhindert das.“

„Vereinbare feste Termine mit Trainingspartnern – und schon erhöhst Du die Wahrscheinlichkeit, dass Du wirklich den Weg ins Gym oder in die Halle oder zur Laufstrecke findest!”

Auch wichtig: Mitmachen oder anführen – je nach Situation!

Xenia möchte aber noch etwas weitergeben: „Schau Dich um in Deiner Welt. Auch und gerade beim Training – egal ob im Gym, beim normalen Vereinssport oder im Profiumfeld. Jeder Mensch hat seine guten und seine weniger guten Tage. Aber der Trick ist, das zu wissen und zu nutzen.“

„Normalerweise, ihr habt es alle sicher schon erraten, bin ich auch im Training gerne eine Anführerin. Wenn ich merke, dass jemand einen schlechten Tag hat, dann schaue ich genau hin. Und wenn ich spüre, dass ich helfen kann, dann helfe ich auch.“

„Eine kleine Aufmunterung. Ein Kompliment. Einfach nur da sein und zeigen, dass es gemeinsam nur noch halb so schwer ist. Das funktioniert oft – und wenn nicht, dann habe ich es wenigstens probiert, einer Teamkollegin oder einem Trainingspartner zu helfen.“

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„Wenn ich dann mal selbst diejenige bin, die Hilfe braucht, dann versuche ich, diese Unterstützung auch anzunehmen. Einfach denen zuschauen, denen es an diesem Tag leicht fällt – und sofort geht es bei mir selbst ein bisschen besser. Gemeinsam entsteht etwas Größeres als die Summe der Einzelteile – das ist meine feste Überzeugung.“

„Aber bitte nicht vergessen, dann auch mal ‚Danke‘ zu sagen. Manchmal wissen diejenigen, die mich an schwierigen Tagen durchs Training gezogen haben, gar nicht, dass ich mir Kraft bei ihnen geholt habe. Und wenn ich dann ‚Danke‘ sage, kommt es wirklich von Herzen.“

„Morgen bin ich dann wieder die Anführerin. Versprochen!“

So weit, so hilfreich: Das sind die Profi-Tipps von Xenia Smits. Herzlichen Dank dafür!

Mit der SG BBM Bietigheim sensationelle 59 Spiele unbesiegt!

Übrigens: Zum Zeitpunkt dieser Unterhaltung hatte die SG BBM Bietigheim mit Xenia gerade das 59. (!) Spiel ungeschlagen absolviert (58 Siege, ein Unentschieden) – quer durch alle Wettbewerbe. Sensationell!

Die so Gelobte lacht wieder ihr wunderbares Lachen. „Danke für die Blumen. Aber die gebe ich sofort weiter an die komplette Mannschaft, an unseren Trainer, den Betreuerstab und den ganzen Verein. Wir sind ein klasse Team, haben beste Möglichkeiten – und dennoch muss jeder Einzelne auch das Beste daraus machen.“

Mit ihren Trainingstipps anzufangen, ist dabei sicher nicht die schlechteste Idee!

Fotos: Imago, privat (2)

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